Verabschiedung der Narrenmutter
Etz Narremutter, etz isch g´schäe
etz isch die schänschte Zeit vubei.
Der Narrevatter, i hons g´säe,
goht lang schon zu´re andere nei.
Woisch, er isch treulos wie en Kater
hot jedes Johr a andere Frau
und macht deswege so e Theater
und sait, des wetted d´Leit so hau,
des würd des Brauchtum so vulange,
dass d´Katzenzunft gedeiht und blüht
und dorum musch Du halt etz gange
obwohl Dir grausigs Unrecht g´schieht.
Er macht sich also gar koi G´wisse,
doch dass de e weng beruhigt bisch
wird er Dir etz noch sage misse,
dass Du a räete Närrin bisch.
Er will Dir drum für alles danke,
Du hosch in der Regierungszeit,
mit Deine närrische Gedanke
ihn und au alle Leit erfreit.
Und au die Mieze und die Relle,
die Hirrlinghansel, Fledermäus,
die danked Dir an dieser Stelle
für Deine Müh und Deinen Fleiß
und ruefed laut und ruefed froh
ein Dreifaches: Narri-Narro!
Chor der Fledermäuse:
Narremutter, Narremutter,
Deine Pflichte wirsch enthobe,
hosch etz nimme Deine Bürde,
so isch immer Deine Würde
noch zu lobe!
Leise, leise, leise,
nimmt der Chor der Fledermeise
dich nun auf in seine Kreise.
Wir, die unter Laubeläde
winterlange ohne Schäde
und in alten Schlossesmauern
diese Zeit durch überdauern,
nehmen Dich aus dieser Zeit
in den Ruhm der Ewigkeit.
Narremutter, Narremutter,
isch au Deine Zeit vuflosse,
sei deswege it vudrosse,
denn so manche will im Läebe
no a Narremutter gäebe.
Und bei uns im Schlosshof drobe
bisch Du beschtens aufgehobe.
Zeremonienmeister:
Ich, der Zeremonienmeister,
Herrscher über tausend Geister
Bringe Dich nun, Narremutter
von der Zeit zur Ewigkeit!
Ewigkeit isch zeitenlos,
Ewigkeit unendlich groß,
Ewigkeit ist unsichtbar,
Ewigkeit unendlich Jahr.
Also werde zeitenlos,
also wird unendlich groß,
also leb unendlich Jahr
also werde unsichtbar.
Und dass dieses so gescheh´
Macri, mex matensiae,
lacri, facri, Katz und Maus
lux perdux treib Teufel aus
lirum, larum pax et laus
werde zu ner Fledermaus.